Thüringer Maschinenbauer SAMAG gerettet: Österreichischer Investor übernimmt den Betrieb

SAMAG gerettet

(Saalfeld/Saale, 02.07.2025) In dem am 1. Mai 2025 am Amtsgericht Gera eröffneten Insolvenzverfahren der SAMAG Machine Tools GmbH konnte eine Lösung zum Erhalt des Unternehmens gefunden werden. Der österreichische Investor Wei Wang will den Betrieb Medienberichten zufolge Anfang Oktober übernehmen – die Verträge sind bereits unterzeichnet.

„Ich bin sehr froh, dass SAMAG trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die bevorstehende Übernahme gesichert werden kann. Nach Klärung der letzten formalen Schritte steht damit auch die Entlassung aus der Insolvenz bevor – ein wichtiger Meilenstein“, sagt Rechtsanwalt Thorsten Springstub. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Nils Freudenberg stand er dem Unternehmen während des Eröffnungsverfahrens in allen insolvenzrechtlichen Fragen zur Seite. Ihr Einsatz in der Frühphase der Insolvenz hat maßgeblich dazu beigetragen, dass SAMAG während des vorläufigen Insolvenzverfahrens seine Geschäftstätigkeit ohne Unterbrechung fortführen konnte. Darüber hinaus bildet ihre Arbeit auch die Grundlage für die erfolgreiche Sanierung des Unternehmens und die Sicherung einer tragfähigen Fortführungslösung.

Neuer Name, erhaltene Arbeitsplätze und Fokus auf chinesischen Markt

Das Unternehmen wird künftig unter dem neuen Namen SAMAG Werkzeugmaschinen GmbH firmieren. Im Zuge der Übernahme durch den Investor bleiben sowohl der Standort als auch rund 50 der etwa 90 Arbeitsplätze erhalten. Für die nicht übernommenen Beschäftigten wurde in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter und dem Betriebsrat ein Interessenausgleich mit Sozialplan vereinbart. Der Investor, Wei Wang, stammt aus einer Unternehmerfamilie mit Erfahrung in der Metallverarbeitung und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk potenzieller SAMAG-Kunden in China.

„Durch die übertragende Sanierung kann nicht nur das Krisenunternehmen neu aufgestellt und fortgeführt werden, durch die Expertise und den Marktzugang des Übernehmers ergeben sich auch Synergien auf beiden Seiten“, bewertet Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg die jetzige Lösung.

Im Rahmen der Übernahme will Wang das Unternehmen verstärkt auf den chinesischen Markt ausrichten, um zusätzliche Auftragspotenziale zu erschließen. Der Investor hat zudem eine Standortgarantie für mindestens fünf Jahre angekündigt. Der Geschäftsbetrieb wird bis zur Übertragung, die für den 1. Oktober geplant ist, fortgeführt und durch Geschäftsführer Martin Hüttmann und Interimsmanager Lars Jörges begleitet.

Auftragsrückgang und hohe Kosten

SAMAG ist auf die Herstellung von Werkzeugmaschinen spezialisiert, insbesondere auf mehrspindlige horizontale CNC-Bearbeitungszentren, Tiefbohrmaschinen und vertikale Fräsmaschinen. Das Unternehmen verfügt über eine mehr als 150-jährige Unternehmenshistorie. Aufgrund eines erheblichen Auftragsrückgangs in der Maschinenbau-Branche sowie hoher Vorfinanzierungskosten für die Fertigung komplexer Bearbeitungszentren geriet der Betrieb in eine wirtschaftliche Schieflage. Die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten führten zu einer weiteren Verschärfung der Liquiditätslage. Die eingeleiteten außergerichtlichen Sanierungsmaßnahmen reichten nicht aus, um die wirtschaftliche Situation nachhaltig zu stabilisieren. Infolgedessen stellte die Geschäftsführung zunächst einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Das zuständige Amtsgericht entschied aufgrund von Masseunzulänglichkeit später, das Verfahren in ein Regelinsolvenzverfahren umzuwandeln. Der vorläufige Sachwalter Marcello Di Stefano wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Die Eröffnung erfolgte am 1. Mai 2025.

Mehr Informationen: https://samag-mt.com/de/

 

Kontakt Generalbevollmächtigte:

RAe Thorsten Springstub, Dr. Nils Freudenberg

Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung

Telefon: +49 361 65 928 0

E-Mail: erfurt@tiefenbacher.de

www.tiefenbacher-insolvenzverwaltung.de

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