Regional verwurzelter Automobilpartner in der Eigenverwaltung: Die Autohaus Ronny Wacke GmbH nutzt modernes Verfahren zur Neuaufstellung

Oschatz, 15.12.2025: Das Amtsgericht Leipzig hat für die Autohaus Ronny Wacke GmbH ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Mit seinem Beschluss vom 27.11.2025 kam das Gericht damit dem Antrag der Geschäftsführung um Hamdija Toska und Marcus Graupner nach. Die Krise des regionalen Automobilpartners mit Niederlassungen in Oschatz, Riesa und Luppa kam durch eine Verkettung einer ganzen Reihe ungünstiger Umstände zustande. Dazu gehörten etwa die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, ein hoher Fahrzeugbestand sowie ein schwerer Fall von Vandalismus. Ziel des Eigenverwaltungsverfahrens ist es nun, das Unternehmen schnell und mit langfristiger Wirkung neu aufzustellen. Damit soll der Fortbestand der Standorte und der rund 40 Arbeitsplätze gesichert werden. Die Loyalität der wichtigsten Unterstützer ist dem Betrieb dabei sicher. „Wir möchten an dieser Stelle ein großes Dankeschön für das Vertrauen und die Treue aussprechen, die uns vor allem von unseren Mitarbeitern entgegengebracht werden. Außerdem stehen auch Kunden, Partner und Lieferanten zu uns. Diese Unterstützung gibt uns die nötige Kraft, die aktuelle Lage zu meistern und uns für die Zukunft optimal auszurichten“, heißt es aus der Geschäftsführung des Autohauses.

Die Chancen des Betriebs sind dabei positiv. Das Unternehmen ist viele Jahre lang solide gewachsen und setzt mit Hyundai auf eine beliebte Marke mit zuverlässigem Ruf. „Ich bin zuversichtlich, dass es dem Autohaus Ronny Wacke gelingen wird, sich wieder stabil aufzustellen. Der Betrieb hat einen gesunden Kern, zudem ist es in der Kürze der Zeit bereits gelungen, erste essenzielle Maßnahmen einzuleiten. So sind beispielsweise die Löhne und Gehälter der Beschäftigten durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit für die Monate November, Dezember und Januar abgesichert“, sagt Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Er unterstützt die Geschäftsführung als Generalbevollmächtigter in dem Verfahren gemeinsam mit seinem Team in allen sanierungsrechtlichen Fragen. Laut dem Experten erlaubt das moderne Verfahren in Eigenverwaltung der Geschäftsführung, weiterhin das operative Geschäft zu leiten und die Neuaufstellung des Unternehmens umso schneller und effektiver voranzubringen.

 

Corona-Nachwirkungen, hohe Bestandskosten und Vandalismus führen in die Krise

Die Krise des Autohauses mit einer mehr als 30-jährigen Historie hat gleich mehrere Ursachen. Bis zum Jahr 2022 verlief die wirtschaftliche Entwicklung positiv, der Betrieb konnte seit seiner Gründung deutlich ausgebaut werden. Infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges kam es jedoch zu Lieferengpässen des Herstellers, die versucht wurden mit einem massiven Aufbau eines Bestands an jungen Gebrauchten zu kompensieren. Das führte zu hohe Standzeiten und -kosten sowie einem Ausschöpfen der Finanzierungslinien. Hinzu kamen die hohen Zinskosten im Jahr 2024, der Mindestlohnanstieg bei gleichzeitigem Fachkräftemangel im Werkstattbereich und die steigenden Allgemeinkosten. Außerdem wurde das Autohaus Opfer eines massiven Falls von Vandalismus, bei dem über 30 Fahrzeuge beschädigt oder gestohlen wurden. All dies ließ die Liquidität in Summe massiv abschmelzen. Umgehend außergerichtlich eingeleitete Sanierungsmaßnahmen wie eine Verhandlung mit den Finanzierern führten nicht zu einer grundlegenden Entspannung der Situation. Daher wurde von der Geschäftsführung pflichtgemäß und folgerichtig beim Amtsgericht Leipzig ein Antrag auf eine Neuausrichtung im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt.

 

Sanierungsteam und Sachwaltung stehen hinter Fortführungslösung

Begleitet wird das Autohaus Ronny Wacke durch Ronny Baar, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH und Co. KG. Er verantwortet gemeinsam mit seinem Team die kaufmännische Begleitung des Betriebs und die Umsetzung eines Sanierungskonzepts. „Natürlich ist die Lage momentan anspruchsvoll. Wir konnten allerdings bereits erste Meilensteine auf dem Weg zur dauerhaften Neuaufstellung erreichen. So läuft etwa der Geschäftsbetrieb trotz der besonderen Situation uneingeschränkt weiter. Im Moment sind wir dabei, die aussichtsreichsten finanzwirtschaftlichen und operativen Sanierungsmaßnahmen auszuloten, um anschließend konsequent in die Umsetzung gehen zu können“, so Ronny Baar.

Um die Neuaufstellung des Autohauses im Interesse der Gläubiger zu überwachen, wurde Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Der Insolvenzrechtsexperte ist ebenfalls guter Dinge, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit stabilisiert und eine langfristige Lösung im Sinne aller Beteiligten gefunden werden kann. „Das Autohaus Ronny Wacke hat eine gesunde Basis, zwei engagierte Geschäftsführer und eine Mitarbeiterschaft, die geschlossen hinter dem Unternehmen steht. Auch die Gläubiger sind meiner Ansicht nach gesprächsbereit; ein vorläufiger Gläubigerausschuss wurde bereits eingesetzt. Kurzum, es herrschen gute Voraussetzungen, für den Erhalt der Arbeitsplätze und des regional verwurzelten Automobilbetriebs“, erklärt der vorläufige Sachwalter.

 

Über die Autohaus Ronny Wacke GmbH

Der Kfz-Händler mit Hauptsitz in Oschatz und Zweigniederlassungen in Luppa und Riesa kann auf eine mehr als 30-jährige Historie zurückblicken. Der Betrieb hat sich im Laufe der Zeit von einem regionalen Autohändler zu einem modernen Anbieter für Automobilhandel und -service mit vielfältigem Leistungsangebot entwickelt. Dazu gehören etwa die Vermittlung von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen, der Handel mit Kfz-Zubehör und Reifen, umfangreiche Werkstattleistungen, ein Reifenservice sowie der Verleih von Mietwagen. Dabei ist der Betrieb historisch mit dem Hersteller Hyundai verbunden: Seit 1992 ist das Haus bereits Vertragspartner für die beliebte südkoreanische Marke.

Anlage: Pressefotos zur freien Nutzung (Bildquelle Unternehmen)

 

Kontakt vorläufiger Sachwalter:

Dr. Nils Freudenberg

Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung

Telefon: +49 341 993 877 0
E-Mail: leipzig@tiefenbacher.de
www.tiefenbacher-insolvenzverwaltung.de

Kontakt kaufmännischer Begleiter:

Ronny Baar

ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

Telefon: +49 351 437 55 46

E-Mail: baar@abg-partner.de

www.abg-consulting.de

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